31.10.2015. Der Samstagmorgen begann für Toni, Dennis, Stefan, Jörn, Hartwig, Ralf, Carsten und Elmar um 7:15 Uhr am Gerätehaus. Mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF) und dem Einsatzleitwagen (ELW) hatten sie pünktlich am Lopausee in Amelinghausen einzutreffen. Von dort aus starteten vier Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft (siehe Info unten) in Richtung Neuenkirchen im Heidekreis, um eine Waldbrandübung abzuarbeiten.
In Neuenkirchen bei Schneverdingen sammelten sich die Züge wieder zur Lagebesprechung: Ein Waldbrand breitet sich in Richtung Neuenkirchen aus. So die angenommene Lage.
Die Feuerwehr Kirchgellersen gehört zum vierten Zug, dem Fachzug Wasserförderung. Der Einsatzauftrag für diesen Zug bestand darin, eine Wasserübergabestelle für den Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge aufzubauen. Dafür war es erforderlich, von der Wasserentnahme bis zum Übergabepunkt eine Förderstrecke von 1800m doppelsträngig zu verlegen.
Gegen 14 Uhr war die Übung beendet. Noch ein spätes Mittagessen zur Stärkung – die Schläuche müssen ja nicht nur ausgerollt werden, sondern auch wieder aufgerollt! – und dann ging es zurück in den Landkreis Lüneburg. In der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Scharnebeck wurden die nassen und dreckigen Schläuche gegen saubere getauscht, sodass Fahrzeuge und Besatzung gegen 17 Uhr wieder einsatzbereit am Standort in Kirchgellersen waren.
Foto: Das Hydroschild im Einsatz. Das Hydroschild ist eine Armatur, bei der das Wasser auf eine nach oben hin halbrunde Metallplatte trifft. So entsteht eine hohe und breite Wasserwand. Je nachdem, wieviel Wasser mit wieviel Druck durch die Schlauchleitung geschickt wird. Damit kann man Menschen und Objekte vor Hitze, Flammen und Rauch abschirmen. Auch Staub oder Dämpfe können niedergeschlagen werden.
Fachzug? Bereitschaft?
Für die Gefahrenabwehr vor Ort sind die Samtgemeinden zuständig und stellen dafür die Feuerwehren auf. Darüberhinaus sind die Landkreise verpflichtet, Kreisfeuerwehrbereitschaften aufzustellen, um Großschadenslagen bewältigen zu können. Sei es im eigenen Landkreis oder außerhalb. Diese Bereitschaften bestehen aus mehreren Zügen. Ein Zug ist eine größere taktische Einheit, in der mehrere Fahrzeuge aus unterschiedlichen Feuerwehren zusammen aufgestellt werden.
Wenn z.B. eine ganze Kreisfeuerwehrbereitschaft zum Hochwassereinsatz oder zum Waldbrand in einen Nachbarlandkreis in Marsch gesetzt wird, bleibt die Gefahrenabwehr vor Ort so nach wie vor gewährleistet, da dann in den Samtgemeinden jeweils nur einzelne Fahrzeuge fehlen.
Hier im Landkreis Lüneburg sind diese Bereitschaften wie folgt gegliedert:
Kreisfeuerwehrbereitschaft I: Brandbekämpfung
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1. Zug: Fachzug Wassertransport 1 |
2. Zug: Fachzug Wassertransport 2 |
3. Zug: Fachzug Wassertransport 3 |
4. Zug: Fachzug Wasserförderung |
5. Zug: Fachzug Logistik |
Kreisfeuerwehrbereitschaft II: Umwelt
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ABC-Zug |
Gefahrgut-Zug |
Ölabwehr-Zug (Elbe) |
Gewässerschutz-Zug |
Der Fachzug Wasserförderung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 besteht aus folgenden Fahrzeugen:
- ELW 1 (Einsatzleitwagen 1) und LF 16 TS (Löschgruppenfahrzeug 16 TS) aus der Orftsfeuerwehr Kirchgellersen aus der Samtgemeinde Gellersen.
- SW 2000 (Schlauchwagen 2000) und LF 16 TS aus der Ortsfeuerwehr Soderstorf der Samtgemeinde Amelinghausen.
- LF 16 TS aus der Ortsfeuerwehr Melbeck aus der Samtgemeinde Ilmenau.
- TSF – W (wasserführendes Tragkraftspritzenfahrzeug) aus der Ortsfeuerwehr Haar im Amt Neuhaus.
- Neu dabei ist der RW 1 (Rüstwagen 1) aus der Ortsfeuerwehr Embsen in der Samtgemeinde Ilmenau.
- Bei größeren Ereignissen oder Einsätzen ausserhalb des Landkreises wird dem Zug noch ein Kradmelder zugeordnet. – Verbinden und Erkunden sind die Aufgaben des Kraftradmelders.