Feuerwehrausbildung unter Feuer

Samtgemeinden Amelinghausen, Gellersen und Ilmenau trainieren gemeinsam

Sü. Südergellersen. Meterhohe Flammen, beißende Hitze, die Sicht fast bei Null – und dennoch muss jeder Handgriff sitzen. „Im Einsatzfall ist es überlebenswichtig, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen“, so Amelinghausens Gemeindebrandmeister Henning Brockhöft. Die Feuerwehr-Atemschutzträger der Samtgemeinden Gellersen, Ilmenau und Amelinghausen hatten jetzt die Möglichkeit, bei der Dräger Fire Training-Heißausbildung die taktische Brandbekämpfung, auf die letztendlich entscheidende Art, unter Feuer, zu üben.

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Der Dräger Fire Trainer

 

Die Fa. Dräger aus Lübeck hält hierfür einen mobilen Brandcontainer für Ausbildungszwecke zur Verfügung. Der mobile Container kombiniert verschiedene Brandräume, wie z.B. Treppenhaus, Küche, Schlafzimmer und Brandstellen mit ganz individuellen Trainingsanforderungen, auch der Brand einer Photovoltaikanlage gehört zum Trainingsprogramm.

Dieser mobile Brandübungscontainer war für drei Tage nach Südergellersen gekommen, mit dabei der Bediener Herbert Förster und der Ausbilder Detlef Krone von der Berufsfeuerwehr Braunschweig. Sie bildeten die Atemschutzträger der drei Samtgemeinden aus. Wo lösche ich zuerst, was ist bei der Brandbekämpfung wichtig, wie gehe ich vor? Für viele Feuerwehrleute war es der erste Einsatz bei einem „echten“ Brand und mit echtem Feuer. Eine ganz neue Erfahrung. Insgesamt nahmen an diesem „Dräger Fire Training“ fast 180 Feuerwehrleute teil.

Foto 1 Fire Dragon Übung

Beim Angriff im Fire Dragon Container

 

„Angriffstrupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins brennende Gebäude vor“, so der Einsatzbefahl für die Atemschutzträger. Ein Trupp mit zwei Mann unter Atemschutz geht in den Container vor, ein weiterer Trupp bleibt in Reserve vor dem Container. „Der vorgehende Trupp kann zu jeder Zeit einen Notfallknopf drücken und die Übung beenden, dies kam allerdings sehr selten vor“, so Ausbilder Detlef Krone. Bei der Berufsfeuerwehr in Braunschweig ist er Taktiklehrer. Er schult die Feuerwehrleute im sogenannten „Würfelblick“, soll heißen alle Seiten und auch oben und unten stets im Blick zu haben. Nicht ganz einfach, brennt es doch in dem Container zeitgleich im Wohnzimmer, in der Küche und auf der Treppe. Hier muss der Trupp erkennen, wo zuerst gelöscht werden muss. Ausbilder Krone: „Ganz wichtig, den Rückzugsweg immer im Blick zu haben, einer der beiden im Trupp löscht und der andere beobachtet die Lage“.

Gellersens Gemeindebrandmeister Frank Thieme: „Die Kosten für die drei Tage mit dem Dräger Fire Dragon belaufen sich auf ca. 14000 Euro und werden von den drei Samtgemeinden Amelinghausen, Ilmenau und Gellersen gemeinsam getragen und sind gut investiertes Geld in die Ausbildung und Sicherheit der Feuerwehrleute“. Dem stimmten auch Gellersens Bürgermeister Josef Röttgers und Ordnungsamtsleiter Frank Hagel zu.

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Besprechung nach der Übung

 

 

 

 

 

Bericht und Fotos: Rainer Schütze

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