Um 17:30 Uhr setzte sich die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (KFB 1) vom Sammelplatz an der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Scharnebeck mit den vier Fachzügen und der Logistikkomponente der Kreisfeuerwehr Lüneburg in Marsch. Ziel der Kolonnenfahrt, die unter anderem über die BAB A39 ging war der Bereitstellungsraum in der FTZ des Landkreises Harburg in Hittfeld. Dort angekommen wurde den Einsatzkräften die Unterkunft in der Fahrzeughalle der FTZ zugewiesen. Die Führung der KFB wurde in einem Raum im Stabs- und Lehrgangsgebäude untergebracht. Anschließend konnte das Abendessen, das durch die der Logistikkomponente angegliederte Küche der Kreisfeuerwehr zubereitet wurde, eingenommen.
Nach dem Essen erfolgte eine Einweisung der Kreisbereitschaftsführung in die Lage.
Erster Einsatzort am Abend war das Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) in Stelle. Dort wurde eine Explosion in einem Werkstattgebäude angenommen. Bei diesem Ereignis musste mit einer größeren Anzahl von verletzten Personen, die auch einen Migrationshintergrund haben konnten, ausgegangen werden. Der Hinweis auf den Migrationshintergrund erfolgte, weil die Übungsleitung auf mögliche Verständigungsprobleme mit den Verletztendarstellern hinweisen wollte und das war auch gut so, wie später berichtet wurde. Diesem Einsatz wurden die Fachzüge Wassertransport 2 und 3 zugeordnet. Weil sich der Einsatzort auf einem Werkstattgelände befand, wurde vorsorglich der Rüstwagen RW 1 der Feuerwehr Embsen, eigentlich Teil des Wasserförderzuges, diesem Einsatz zugeordnet.
Die beiden Züge mussten eine umfangreiche Brandbekämpfung durchführen und konnten 10 Personen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen befanden, retten.
Zweiter Einsatzort war eine Unterkunft für Jugendgruppen, die sich mitten in einem Waldgebiet in Maschen befindet.
Dort wurde von einem Feuer in dieser Unterkunft ausgegangen. Eine Gruppe von zirka 20 Jugendlichen sollte sich in dem Gebäude aufhalten. Durch die Lage in einem Waldgebiet musste eine Ausbreitung in Richtung Wald befürchtet werden. Diesem Einsatz wurden die Fachzüge Wassertransport 1 und Wasserförderung zugeordnet. Der Wassertransportzug bekam den Auftrag Menschenrettung und Brandbekämpfung. Der Wasserförderzug erhielt den Auftrag, das Waldgebiet im rückwärtigen Bereich des Brandobjektes zu schützen.
Durch den Wassertransportzug wurde eine umfangreiche Brandbekämpfung und die Rettung von 19 Personen, teils über Steckleiter und Schiebeleiter, unter Atemschutz durchgeführt.
Der Wasserförderzug musste eine Wasserförderstrecke über etwa 700 m herstellen und anschließend eine Abriegelung des Waldes mit mehreren Strahlrohren vornehmen.
Beide Übungen waren gegen 22 Uhr beendet und die Züge konnten in die Unterkunft einrücken und sich zur Nachtruhe zurückziehen.
Am Samstagmorgen wurde um 6 Uhr geweckt. Anschließend wurde gefrühstückt. Nachdem die Schlafräume wieder geräumt waren verlegte die Bereitschaft um 7:45 Uhr in einen Bereitstellungsraum nahe Wulfsen, in der Samtgemeinde Salzhausen.
Nach der Einweisung durch die Übungsleitung wurden die Züge eingesetzt.
Angenommen wurde ein Waldbrand, der ein Wohngebiet in einem Waldstück nahe Garstedt bedroht.
Der Fachzug Wassertransport 2 bekam den Auftrag, das Feuer an den beiden dem Wohngebiet zugewandten Flanken zu bekämpfen. Der Wasserförderzug sollte das Feuer von der anderen Seite her bekämpfen. Hierzu mussten zwei Wasserföderstrecken über teils nur schwer befahrbare Waldwege hergestellt werden. Auch mussten Höhenunterschiede bewältigt und bei der Aufstellung der Pumpen berücksichtigt werden. Beide Förderstrecken sollten, laut Übungsleitung eine länge von ca. 700m haben. Diese Angaben erwiesen sich später aber als ungenau, was aber kein großes Problem darstellte. Die beiden Förderstrecken wurden durch die Wasstertransportzüge 1 und 3 im Pendelverkehr befüllt. Im späteren Einsatzverlauf bekamen wir auch Unterstützung durch Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Garstedt, Hanstedt und Garlstorf. Bei der Erkundung einer der beiden Förderstrecken wurde der stellvertretende Zugführer des Wasserförderzuges durch Passanten auf ein Fahrzeug aufmerksam gemacht, welches sich kurz vor der Brandstelle befinden sollte und in dem sich eine nicht ansprechbare Person befinden sollte.
Der stv. Zugführer fand dann tatsächlich einen PKW vor, der etwa 50 bis 100m entfernt von der Brandstelle gegen einen Baum gefahren war. In dem Fahrzeug befand sich eine nicht ansprechbare Person, das Fahrzeug konnte so nicht geöffnet werden. Die Person wurde dann durch die Besatzung des RW 1 Embsen mit hydraulischem Rettungsgerät befreit und mit dem Löschgruppenfahrzeug Kirchgellersen aus dem Gefahrenbereich verbracht und später dem Rettungsdienst übergeben. Dies war ein Teil der Übung. Parallel wurde die Förderstrecke weiter aufgebaut und die Brandbekämpfung vorgenommen.
Gegen 12 Uhr wurde durch die Übungsleitung die Übung beendet und das verlegte Schlauchmaterial konnte zurückgenommen werden. Danach verlegte die Bereitschaft zum Schulzentrum Salzhausen und nahm das Mittagessen ein. Hiermit endete Übung im Landkreis Harburg. Nach Grußworten der Kreisbrandmeister aus den Landkreisen Harburg und Lüneburg, sowie des Kreisbereitschaftsführers der KFB Harburg, der die Übung vorbereitet hatte, verlegte die KFB 1 zurück zur FTZ nach Scharnebeck, wo die Fahrzeuge wieder aufgerüstet wurden und anschließend in die Standorte entlassen wurden.
Für die 9 teilnehmenden Feuerwehrleute aus Kirchgellersen, die mit dem Einsatzleitwagen und dem Löschgruppenfahrzeug an der Übung teilgenommen endete die Übung kurz nach 16 Uhr am Feuerwehrhaus in Kirchgellersen.
Bericht: Carsten Lemke, Zugführer der Feuerwehr Kirchgellersen und stellvertretender Zugführer der KFB 1