Kreisfeuerwehr Lüneburg tagte in Barendorf

Einsatzzahlen der Feuerwehren in 2015 gestiegen

Bei der Jahreshauptversammlung der Kreisfeuerwehr des Landkreises Lüneburg konnte Kreisbrandmeister Torsten Hensel Gäste aus Rat, Verwaltung, sowie Führungs- und Einsatzkräfte der Feuerwehren des Landkreises Lüneburg, und befreundeter bzw. benachbarter Landkreise in der Sporthalle in Barendorf begrüßen.

Zunächst stellte der Feuerwehr-Chef neue Kräfte auf den einzelnen Orts-bzw. Gemeindefeuerwehren den Gästen vor, die in Ihren Funktionen neu gewählt wurden.

In seinem Jahresbericht ging Hensel zunächst auf die leicht angestiegenen Einsatzzahlen ein. Insgesamt
entstand eine Brandschadensumme von rund 3.63 Millionen Euro. Die Sachwerte, die durch die freiwilligen Feuerwehren jedoch erhalten wurden, bezifferte der Kreisbrandmeister auf:51,5 Mio €. In Relation ist das gut das 14-fache, was die ehrenamtlichen Kräfte schützen konnten.

Insgesamt wurden in Stadt-und Landkreis 1379 Einsätze „gefahren“. Die Zahl der Brandeinsätze stieg um 9 auf insgesamt 315, die der technischen Hilfeleistung auf 794.

In Bezug auf das Einsatzgeschehen stellte er fest, dass bei Brandeinsätzen eine Wärmebildkamera (WBK) durchaus eine lohnenswerte Investition sein kann, um bei Feuern weitere Brandnester zu orten oder bei vermissten Personen nach Verkehrsunfällen, schnell helfen zu können.

Aber auch wenn die Feuerwehren ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft sind, kann auf eine gesunde Portion Eigeninitiative nicht verzichtet werden.

Der Kreisbrandmeister stellte zum Beispiel die Frage, warum erst Feuerwehren alarmiert werden müssen, wenn anstelle des Baumes nur ein kleiner Ast auf der Straße liegt. Bevor man die „112“ wählt, könnte man diesen vielleicht auch mal selbstständig wegräumen.
Landrat Manfred Nahrstedt bestätigte in seinem Grußwort die Tatsache, dass die Feuerwehren aus der
Bevölkerung nicht mehr wegzudenken seien.

“Sie sind, egal ob es Übungen oder Realeinsätze sind, immer da, wenn man Sie braucht!“, dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung, so der Landrat. Auch wenn die in 2015 durchgeführte Übung „Wetterschlag“ zum Glück nicht real war, hat sich erneut gezeigt, dass ohne ständige Weiterbildung und Übungen, u.A. an der FTZ des Landkreises, solche Lagen nicht abgearbeitet werden könnten. Und auch ein anschließendes Grillen, kann die Zusammengehörigkeit innerhalb der Einsatzkräfte fördern, so Nahrstedt.

Um die Schlagkräftigkeit der Feuerwehren aufrecht zu erhalten, wurde im
vergangenen Jahr viel Geld von Rat und Verwaltung in den Kauf von neuen Fahrzeugen oder technischem Gerät gesteckt. So konnte die Feuerwehr Harmstorf-Köstorf ein neues MLF in Dienst stellen und in Barnstedt wurde ein neues TLF 3000 beschafft. Dank finanzieller Bezuschussung durch den Kreis konnte das 30 Jahre alte Boot in Hohnstorf/Elbe gegen ein neues Mehrzweckboot getauscht werden.

Ein großes Thema war jedoch in ganz Niedersachsen die zeitweise Schließung der früheren Landesfeuerwehrschulen in Celle und Loy (jetzt NABK) am 24. September des vergangenen Jahres für die Unterbringung von Flüchtlingen. Hier kritisierte der Kreisbrandmeister auf ungewohnt scharfe Weise die Vorgehensweise des Innenministeriums.

Da es ohnehin nur zu ca. 50% Bedarfsabdeckung kommt, werden die restlichen Plätze auf diese Art und
Weise erst einmal verschoben. „Auch hat man anscheinend keine Ahnung, wie viel Vorarbeit die Planung in Anspruch nimmt“ so Hensel, sichtlich erregt. „Letztlich wird doch auf die freiwilligen Helfer zurückgegriffen, wenn es drauf ankommt“. Am Ende stellte er unter großem Beifall die Frage, ob so die Wertschätzung gegenüber Feuerwehren aussieht?

Aber es gibt keine Einsatzkräfte, auch in der Feuerwehrführung, ohne frühzeitige Nachwuchsförderung in Kinder-und Jugendfeuerwehren. In den 38 Kinder- und 66 Jugendfeuerwehren wird heute der Grundstein für mögliche spätere Führungskräfte gelegt. Es muss aber auch bei den Arbeitgebern für die nötige Akzeptanz bei der Freistellung geworben werden.

Wenn in Zukunft kein Nachwuchs zur Verfügung steht, wird es die Träger des Feuerschutzes, nämlich die Städte und Gemeinden teuer zu stehen kommen, wenn es keine freiwilligen Feuerwehren mehr gibt.

Last but not least wurden Kameraden verabschiedet, bzw. auch geehrt und befördert:

Verabschiedet wurden:

Melanie Gefeller – (9 Jahre Stellv. Kreiskinderfeuerwehrwartin)
Joachim Ravens – (22 Jahre Kreisausbilder)
Heiner Müller – (25 Jahre Kreisausbilder)
Dirk Leker — (15 Jahre PD Lüneburg, nicht Mitglied der Kreisfeuerwehr)

Ernannt wurden :

Kreisfeuerwehrbereitschaft I: als stellv. Zugführer Fachzug Wasserförderung, HLM Carsten Lemke
Kreisausbildung: als Kreisausbilderin, HFF Iris Gladziejewski
Kreiskinderfeuerwehr: als Stellv. Kreiskinderfeuerwehrwartin, OLMin Sonja Epke

Befördert wurden:

Bei der Kreisausbildung:
der Stellv. Kreisausbildungsleiter Hauptlöschmeister Jörg Förster zum 1. Hauptlöschmeister
Bei der Kreisjugendfeuerwehr:
der Stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart Oberlöschmeister Gregor Manz zum Hauptlöschmeister

Bei den Kreisfeuerwehrbereitschaften:

Der Zugführer Gefahrgut-Zug der KFB II Brandmeister Sönke Arpe zum Oberbrandmeister
Bei den Gemeindebrandmeistern:
– der Stellv. GemBM Oberlöschmeister Florian Hundhausen, zum Hauptlöschmeister
– der GemBM Brandmeister Sascha Melcher, zum Oberbrandmeister

– der Stellv. GemBM Brandmeister Christian Schlüter, zum Oberbrandmeister
– GemBM Oberbrandmeister Henning Brockhöft, zum Hauptbrandmeister

Geehrt wurden:

Der Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Schulz und Thomas Lohmann, aus der Feuerwehr Honstorf/E. mit dem Feuerwehrehrenkreuz des deutschen Feuerwehrverbandes in Silber, sowie
Hartmut Köhler aus der Stützpunktfeuerwehr Kirchgellersen, mit dem silbernen Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen.

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Hartmut Köhler

 

Am Ende gab es als guten Brauch das Essen vom Versorgungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft.

Bericht und Fotos: Andreas Apeldorn, Kreispressewart Lüneburg

 

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